Slawische Schöpfungsmythe

Der bekannteste slawische Mythos über die Erschaffung der Welt und das Entstehen des Lebens ähnelt überraschenderweise den Legenden anderer Völker und teilweise sogar der Bibel:

Laut diesem Mythos gab es einst im Universum nichts außer dem ursprünglichen Chaos. Doch dann kam die göttliche Energie in die Welt, aus der ein goldenes Ei entstand – die „Wiege“ des höchsten Gottes Rod, des Urvaters allen Seins.

Lange Zeit verweilte Rod im goldenen Ei. Er hatte noch nicht genug Kraft der Liebe gesammelt, um die Schale zu durchbrechen. Doch nach unzähligen Jahrhunderten, Jahrtausenden oder gar Millionen Jahren, die er in seinem „goldenen Käfig“ verbrachte, gelang es Rod schließlich, sich zu befreien.

Die angesammelte Kraft der Liebe verwandelte sich in Lada, die Göttin der Liebe – das slawische Pendant zur griechischen Aphrodite. Lada verbreitete dieses schöne und erhabene Gefühl im gesamten Universum.

Befreit von den goldenen „Fesseln“ begann der slawische Demiurg, Gott Rod, mit der Schöpfung der Welt, wie wir sie kennen. Zunächst trennte er Licht und Dunkelheit, dann schuf er das himmlische Reich und das untere Reich. Nachdem er die himmlischen Wasser und den Welt-Ozean geteilt hatte, erschuf Rod die Erde, die sich auf den Grund des unendlichen Meeres senkte.

Doch Rod konnte die Welt nicht aus der ihn umgebenden Materie erschaffen – es fehlte ihm schlicht „Material“. Daher begann er, das Fehlende aus seinem eigenen Körper zu schaffen.

Das Gesicht des slawischen Demiurgen wurde zur Sonne, die am Himmel erstrahlte. Aus seiner Brust entstand der Mond, der nachts die Erde erleuchtet. Seine Augen wurden zu funkelnden Sternen, sein Atem zu Wind und seine Stimme zu donnerndem Gewitter. So nahm das Universum allmählich seine bekannte Form an.

Am Ende seiner Schöpfung brachte Rod sein männliches Abbild hervor: Svarog, den Gott des Feuers und Schöpfer der slawischen Welt.

Svarog betrachtete die von seinem Vorgänger geschaffene Welt. Die Sonne schien am Tag, der Mond wanderte majestätisch über den Nachthimmel, die Sterne funkelten, der Wind wehte und der Donner grollte – aber trotzdem fehlte etwas.

Svarog kratzte sich am göttlichen Hinterkopf und überlegte: Was stimmt nicht mit dieser Welt, und was fehlt ihr? Schließlich erkannte er: Es fehlt festes Land, auf dem Tiere, Vögel und Menschen leben könnten.

Eine Ente, die auf den Wellen schwamm, erzählte Svarog, dass am Grund des unendlichen Ozeans Land verborgen sei. Der Gott befahl der Ente, hinabzutauchen und etwas von diesem Land zu holen.

Doch die Ente war zu klein und schaffte es nicht, bis zum Grund des Ozeans vorzudringen. Zweimal tauchte sie in die Wasser, doch ohne Erfolg. Beim dritten Mal, nachdem Svarog ihr die Kraft Rods eingehaucht hatte, erreichte die Ente den Grund und brachte etwas Erde mit ihrem Schnabel herauf. Doch mit der Erde kam auch ein kleiner Stein, den die Ente vor Svarog verbarg.

Es war nur wenig Erde, doch sobald Svarog sie mit den Sonnenstrahlen wärmte und kühlen Wind darüber wehen ließ, begann sie zu wachsen und wurde bald zu einem riesigen Land.

Der Stein, den die Ente versteckt hatte, wuchs mit der Erde mit. Als er groß wurde, fiel er zu Boden und verwandelte sich in den heiligen Berg im Zentrum der Welt – den Alatyr.

Mit der Zeit wuchs durch den Alatyr-Stein hindurch der Weltenbaum des Lebens empor und verband die drei Teile des slawischen Kosmos miteinander.

In den Wurzeln des Weltenbaums nistete die neblige Nav – das Reich der Toten, ein Pendant zum griechischen Hades. Der Stamm bildete Jav – die Welt der Menschen und anderer Lebewesen, die materielle Welt, die uns vertraut ist. Die Krone des Baums reichte bis in Prav – das göttliche Himmelsreich.

Keinem Menschen ist es gegeben, zwischen diesen Welten zu reisen, und auch den meisten Göttern ist das nicht möglich. Nur Weles, der Gott der Magie und Weisheit, kann nicht nur zwischen Prav und Jav wandeln, sondern auch in das Reich Nav hinabsteigen.

Bukwiza


Runen yoga:

D’Arische Karuna und Tanz der Priesterinnen:

D’Arische Karuna – Vereinigung von 256 Runen (davon 144 Hauptrunen und 112 Nebenrunen der Zeit und Maßeinheiten, sowie Hilfs- und Vektor-Runen). Ka- bedeutet Volumen, Vereinigung, Zusammenschluss; runa ist ein grafisches Zeichen oder Graphem, das eine ganze Silbe wiedergibt. Buchstäblich (nach Bukwiza) bedeutet “Runa" "Fäden von Ursache und Wirkung, …die Fäden und Windungen des Schicksals.” Lediglich an der zweiten stelle bedeutet Runa eine Form der Schrift. http://www.yahealthy.info/.  

 

Ich finde es interessant, dass die Runen früher an der Himmelslinie "aufgehängt" wurden (Odin hängt auch kopfüber an einem Baum), denn das wahre Wissen kommt von oben, aus der Welt von Pravj. Pravj ist unter anderem die Welt des geistigen Feuers, und Feuer wiederum ist das einzige Element, das immer rein ist. Heutzutage werden die Buchstaben beim Schreiben auf die Linie der Erde gesetzt. Könnte dies der Grund für Charomutije (das Trüb-machen der Symbole) – die sprachliche Verwirrung– sein?

 

Nach Chinewitsch haben die Sanskrit-, Devanagari- sowie das Futhark- Runen ihren Ursprung in Karuna. Devanagari (eine der ältesten Sprachen der Welt und gleichzeitig eine Tanzrichtung) wird im Russischen als “deva na gore” - die Jungfrau auf dem Berg oder auf der Höhe - verstanden (Frauen, die priesterliche Botschaften in Tanz übersetzen). 

 

Ich persönlich gehe davon aus, dass “Devas/Dschiwas auf dem Berg” nicht nur Geschichten aus den Veden in Tanzform erzählte, sondern diesen Runentanz verwendeten, um mit den Göttern und dem Universum zu kommunizieren. Das ist vor allem das Prinzip des Bereginja Yoga (auch WeiberYoga genannt): das Symbol=Rune wird in eine Bewegung=Postawa umgewandelt, die eine bestimmte Energie=Bereginja repräsentiert. Ein weiteres russisches Wort für ein Symbol oder einen Buchstaben ist Chara, gleichzeitig bedeutet Chara auch Gefäß. So wird die Frau in diesem Sakraltanz selbst zu einem Gefäß, das mit entsprechender Energie BE- und ER-füllt wird. Übrigens bedeutet Chara auch “Zauber” und weist auf die magischen Eigenschaften der Runen hin. Charovnitza beduetet somit “Zauberin”. Das ist auch der ursprüngliche Name der slawischen Frauen Gymnastik, die vor mehr als 20 Jahren von Professor Gennady Adamovich in Weißrussland wiederentdeckt wurde. Das ägyptisches Fresko zeigt jedoch, dass die slawische Frauengymnastik (Bereginja Yoga) einen sehr alten Ursprung hat. Ob Bereginja Yoga so alt wie Karuna ist, kann ich nicht behaupten, ich kann auch nicht sagen, ob die Postawa 7O, die die ägyptische Priesterin tanzt, damals die gleiche Bedeutung hatte als heute. Aus Erfahrung kann ich nur sagen, dass Bereginja Yoga – als sakraler Tanz, als Runen Yoga– ein ganzheitliches Werkzeug ist, das letztendlich zum Selbsterkenntnis und in die Selbstwirksamkeit führt.